Damit ihr auch weiterhin etwas zu lesen habt, haben wir
noch ein paar Geschichten von der Weihnachtsaktion in Lettland
zusammengetragen!
Unsere nächste Station, ca. 100 km von Riga entfernt, ein
Krisenzentrum für Frauen und Kinder. Dieses Heim wird von Dace und ihrem Team
betreut. Talis ist Prediger für zwei adventistische Kirchen und unterstützt
dieses Heim, wo und wie er kann.
Hier in diesem Zentrum wird den Frauen geholfen, sie bekommen
psychologische Betreuung und Ratschläge, man hilft ihnen bei der Jobsuche,
kurz, man hilft ihnen, wieder auf die Beine zu kommen, um ein neues Leben zu
beginnen.
Danach: Kurzer Stop beim Sozialamt, wo Talis‘ Frau
arbeitet und wir einige Päckchen abladen. Talis und seine Frau kümmern sich
sehr um Roma-Familien und unterstützen, dass sie an den entsprechenden
Programmen teilnehmen.
Jetzt besuchen wir ein paar Roma-Familien.
Roma, auch hier in Lettland werden sie oftmals verachtet,
verstoßen. Sie leben in sehr armen Verhältnissen. Das erste „Haus“ ist kalt,
feucht, der Vater, Edgar, hat eine Verletzung an den Fingern und versucht
mühevoll das Haus instandzuhalten. Aufgrund dieser Verletzung hat Edgar
natürlich Probleme eine vernünftige Arbeit zu finden. Die Kinder jedoch sind
sauber, erzogen und gehen zur Schule. Die Freude und die strahlenden Augen
waren echt, sie haben sich über die Päckchen wirklich gefreut. Diese Familie
nimmt am „Roma“-Programm teil. Talis und seine Frau sind dabei sehr dahinter.
Im Haus der Familie gegenüber sorgen die Großeltern für
die Kinder, geben ihnen eine christliche Erziehung, schicken sie zur Schule und
versuchen ihnen ein ordentliches Leben zu geben, von den Eltern weiß man nur,
dass sie irgendwo unterwegs sind.
Familie drei, ein Haus, desolat, das Wasser muss von
einem Brunnen in das Haus gebracht werden die Toilette befindet sich ebenfalls
draußen, aber die Stube ist sauber und warm. Eine Frau mit sechs Kindern, der
Vater, niemand weiß wo er ist, die größeren Kinder irgendwo, irgendwie unterwegs,
die kleinen, scheu mit großen, neugierigen Augen. Auch diese Kinder gehen zur
Schule und die Freude über die Päckchen ist ebenso groß wie ehrlich.
In Ventspils, unserem nächsten Stop habe ich meine bisher
lustigste Stadtrundfahrt erlebt. Der Prediger im Wagen voraus, Konstantin,
Talis und ich hinterher. Der Prediger hat uns über Telefon, im Wagen voraus,
die Sehenswürdigkeiten erklärt und Talis hat für mich auf Englisch übersetzt.
Ventspils ist eine Hafenstadt und wir hatten auch
Gelegenheit vom Strand einen Blick auf die Baltische See zu werfen. Die
Temperatur und 30 - 40 cm Schnee haben nicht zum Baden eingeladen.
Brrrrr...kalt!!!
Zu Mittag haben wir in einem kleinen speziellen
Restaurant/Café gegessen, wo Jugendliche mit Behinderung arbeiten. Sehr nett
und gemütlich.
Hier in Ventspils besuchen wir ein Behindertenheim für
schwer behinderte Kinder. Diese haben für ihre Eltern und andere Gäste Lieder,
Tänze und eine kleine Weihnachtsgeschichte vorbereitet und aufgeführt. Für mich
war es sehr beeindruckend mit welcher Liebe und Aufopferung mit diesen Kindern
gearbeitet wird. Ich wurde gebeten, mit einem Weihnachtsmann in einer
Pferdekutsche und ein paar Päckchen vorzufahren und diese dann zu überreichen. Das
war vielleicht ein tolles Erlebnis! Jedes Kind hat sich trotz seiner
Behinderung bemüht ein Gedicht aufzusagen oder ein Lied zu singen. Die strahlenden
Augen und das Lächeln haben mich sehr berührt. Eva und ihr Team leisten dort
einen tollen Job. Es war schön zu sehen und spürbar mit viel Liebe und Fürsorge,
wie sich Eva um diese Kinder kümmert.
Über die verschneiten Straßen Lettlands geht es zu
unserem letzten Event.
In Kolka besuchen wir eine Veranstaltung, welche von
einer Schule organisiert wurde. Nach all den Sketches, Liedern, Vorführungen
und anderen Präsentationen hat Konstantin über ADRA weltweit und in Lettland
gesprochen und Talis hat auch über seine Aktivitäten erzählt. Am Ende wurden
dann die Päckchen ausgegeben. Auch hier war die Freude, vor allem bei den
Kleineren, spürbar.
Mir wurden auch hier viele viele herzliche Grüße für die
Kinder in Österreich, welche die Päckchen gemacht haben, mitgegeben, die ich hiermit
an euch weiterreichen möchte.
Zum Abschluss wurde ich befragt, was denn eigentlich
österreichische Kinder motiviert, diese Päckchen zu machen.
Und diese Frage möchte ich gleich an euch weitergeben:
Was hat euch denn motiviert, ein Päckchen zu machen?