Mittwoch, 10. Februar 2016

Auf der Kinderstation im Krankenhaus von Korca, Albanien

Im Dezember hatte ich das Vorrecht, gemeinsam mit dem Leiter von ADRA Österreich, Marcel Wagner, die Pakete auf ihrer Reise nach Albanien zu begleiten und vor Ort bei den Verteilungen dabei zu sein. Meine Aufgabe dabei war es, diese Ereignisse aufzunehmen und anschließend in einem Video zusammenzufassen. Im Folgenden möchte ich auf eine Szene im letzten Teil dieses Videos näher eingehen:
Als wir das Krankenhaus in Korca betraten, in welchem die Verteilung stattfinden sollte, wurde mir einmal mehr bewusst, dass wir uns nicht mehr in Österreich befanden.


Das Bild, das sich mir im ersten Krankenzimmer der Intensivstation bot, konnte ich nicht ganz fassen. Vor mir standen zwei teilweise verrostete, filigrane Betten. Auf diesen lagen statt einer Matratze, wie wir es gewohnt wären, eine harte Holzplatte, überzogen mit einer dünnen Wolldecke. In den Sonnenstrahlen, die durch ein geräumiges Fenster fielen, sah ich unzählige Staubpartikel und die Raumtemperatur war für mich mit Jacke gerade angenehm.
Unter diesen Umständen müssen dort täglich kranke und teilweise leidende Kinder und Erwachsene versorgt und behandelt werden. Und das nur eine gute Flugstunde von den besten, und mit der neuesten Technik ausgestatteten, Spitälern in Österreich entfernt. 


Ich kann mit Worten nur schwer beschreiben, was in mir vorging als ich in die Gesichter derer blickte, die anscheinend das schlechtere Los dieser ungerechten Welt gezogen haben. In diesem Moment würde ich am Liebsten auf den eigenen Luxus verzichten, um diesen Menschen zu helfen. Aber wie?


Diese Frage hatte ich mir davor schon mehrmals gestellt, jedoch nie eine zufriedenstellende Antwort gefunden. Ich wusste nicht, wo und wie ich anfangen sollte und vor allem, wie ich den Kontakt zu Personen herstellen könnte, die wirklich Hilfe benötigen.


Und dann beobachte ich durch das Display meiner Kamera dieses junge Mädchen, welches gerade sein Paket bekommen hat und sich nun ein riesiges, erfreutes, aber vor allem dankbares Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet.




In diesem Moment wurde mir klar: „Ich weiß jetzt, dass ich die Welt nicht alleine verbessern kann. Aber ich kann einen kleinen Teil dazu beitragen, indem ich nächstes Jahr ein Paket packe, welches mit Sicherheit einem Kind, dem es nicht so gut geht wie mir, eine riesengroße Freude bereiten wird.“


Bist auch du dazu bereit und packst ein Paket?


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